Setzen von Blindnietmuttern im Spindelhubverfahren
Blindnietmuttern werden durch axiale Zugkraft gesetzt

Das Spindelhubverfahren ermöglicht eine schnelle und effiziente Montage von Blindnietelementen. Diese Technologie wird in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, u.a.
- im Automobilbau zum schnellen Fügen dünner Bleche. Dies gewährleistet eine sichere Verbindung ohne Beschädigung des Materials und ermöglicht eine einfache Demontage und Wartung der Bauteile.
- für den schnellen Zusammenbau von Kühlschränken, Klimaanlagen oder Möbeln. Überall dort, wo Festigkeit und Dauerhaftigkeit der Verbindung erforderlich sind.
- für präzise Schraubverbindungen in elektronischen Geräten, ohne dass beide Seiten des Bauteils zugänglich sein müssen.
Wie funktioniert das Spindelhubverfahren?

Folgende Schritte sind bei der Montage einer Blindnietmutter mit dem Spindelhubverfahren zu beachten.
Positionierung des Verbindungselementes: Das Werkstück wird entsprechend der Größe der Blindnietmutter vorgebohrt. Die Blindnietmutter wird auf den Gewindedorn des Setzwerkzeuges aufgespindelt. Anschließend wird der Gewindedorn mit der Blindnietmutter in das Vorloch im Werkstück eingeführt.
Setzen der Blindnietmutter durch Ziehen: Das Werkzeug zieht den Gewindedorn zurück. Durch diesen Zug wird der gewindefreie Teil der Blindnietmutter gestaucht und wölbt sich auf der Blechrückseite (häufig die für den Bediener unzugängliche Seite) nach außen. Durch diese Verformung des Verbindungselementes entsteht eine formschlüssige Verbindung zwischen Blindnietmutter und Werkstück.
Lösen des Werkzeugs: Sobald die Blindnietmutter vollständig gesetzt ist, dreht sich das Werkzeug automatisch in die entgegengesetzte Richtung, um den Gewindedorn von der Blindnietmutter zu lösen. Die montierte Blindnietmutter bietet nun einen Aufnahmepunkt für eine Schraube.
Vorteile des Spindelhubverfahrens

Das Spindelhubverfahren ermöglicht eine schnelle Verarbeitung von Blindnietmuttern, insbesondere bei großen Stückzahlen in der Serienfertigung. Der Verarbeitungsprozess dauert nur wenige Sekunden, was zur Gesamtproduktivität beiträgt.

Spindelhub-Werkzeuge können eine Vielzahl von Größen und Gewindetypen von Blindnietmuttern verarbeiten, einschließlich hochbelastbarer Varianten wie Sechskantnietmuttern. Dadurch sind sie für eine Vielzahl von Materialien und Anwendungen geeignet.

Die Spindelhub-Methode gewährleistet eine sichere Befestigung der Blindnietmutter und sorgt für eine dauerhafte Verbindung, die auch in anspruchsvollen Umgebungen vibrationsfest und langlebig ist.

Die kontrollierte Zugbewegung beugt eine Beschädigung des Trägermaterials vor und ist daher ideal für dünne oder empfindliche Materialien.
Fallbeispiel
Optimierte Blindnietmutter für die Serienproduktion

Bei der Integration einer konventionellen Blindnietmutter in ein MDS-Montagesystem hatte der Kunde Probleme mit der Leistung und einer unzuverlässigen Locherkennung während des Setzvorgangs. Das bisher verwendete Standard-Verbindungselement eines anderen Herstellers war an seine Grenzen gestoßen und konnte die geforderten Spezifikationen nicht mehr erfüllen.
Technische Verbesserungen für zuverlässige Ergebnisse
Durch die Anpassung des Klemmbereichs und die Optimierung der Einfädelspitze der Blindnietmutter wurde sichergestellt, dass das Verbindungselement die Leistungserwartungen erfüllt und während des Montageprozesses zuverlässig gesetzt werden kann.
Darüber hinaus ermöglichte eine optimierte Lieferkettenstrategie einen nahtlosen Übergang zur Serienfertigung und sorgte für eine stabile, unterbrechungsfreie Produktion. Diese gezielten Verbesserungen beseitigten frühere Herausforderungen und ermöglichten eine effiziente und qualitativ hochwertige Serienproduktion.
Blindnietmuttern vs. Einpressmuttern

Materialverträglichkeit
Blindnietmuttern eignen sich für eine Vielzahl von Werkstoffen, einschließlich empfindlicher oder nicht verformbarer Materialien wie Kunststoffe und Verbundwerkstoffe. Einpressmuttern eignen sich dagegen am besten für duktile Werkstoffe wie Stahl, Aluminium, Kupfer oder Magnesium, da sich das Grundmaterial um das Verbindungselement herum verformen muss.

Festigkeit und Belastbarkeit
Blindnietmuttern erfüllen oft nicht die Anforderungen an die Festigkeit der Schraubverbindung. Im Gegensatz dazu haben Einpressmuttern eine wesentlich höhere Drehmoment- und Auspressfestigkeit, da sie fest mit dem Werkstoff verbunden sind. Aus diesem Grund können Einpressmuttern in Kombination mit einem Abstandshalter anstelle von Blindnietmuttern verwendet werden, was für hochfeste strukturelle Verbindungen eine wesentlich bessere Lösung darstellt.
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